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Kirchenvorstandswahl 2021

"Wahlbeteiligung und Frauenquote steigen"

In 1.059 Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist über die Zusammensetzung der Kirchenvorstände für die nächsten sechs Jahre entschieden worden. Auch im Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land haben die Christinnen und Christen in 18 Kirchengemeinden die Mitglieder dieses leitenden Gremiums gewählt. Aus dem vorläufigen Wahlergebnis lassen sich drei Trends ablesen: Die Wahlbeteiligung ist gestiegen, der Anteil von Frauen im Kirchenvorstand hat weiter zugenommen. Auch die Anzahl der Mitglieder, die erstmals im Kirchenvorstand vertreten sein werden, hat sich gegenüber der letzten Wahl 2015 leicht erhöht.

Auch im Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land haben Christinnen und Christen in 18 Kirchengemeinden insgesamt 181 Frauen, Männer und Jugendliche als Mitglieder dieses leitenden Gremiums gewählt. Aus dem vorläufigen Wahlergebnis lassen sich drei Trends ablesen: Der Anteil von Frauen im Kirchenvorstand hat weiter zugenommen und liegt inzwischen dekanatsweit bei über 60 Prozent. Auch der Anteil von Kandidatinnen und Kandidaten, die erstmals im Kirchenvorstand vertreten sein werden, hat sich gegenüber der letzten Wahl 2015 leicht erhöht. Die Wahlbeteiligung insgesamt ist um 4,4 Prozent gestiegen, wobei es regional deutliche Unterschiede gibt. Wie bei der Landratswahl zuvor gingen in ländlichen oder kleinen Gemeinden des Landkreises wie Pfungstadt-Hahn, Ernsthofen, Frankenhausen, Gundernhausen oder Eschollbrücken deutlich mehr Kirchenmitglieder wählen als in Städten wie Griesheim, Pfungstadt oder Weiterstadt. Die neue Amtsperiode der Kirchenvorstände beginnt am 1. September 2021.

Spitzenplätze

Unter den 35.681 Wahlberechtigten im Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land sind 1.611 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Gerade für diese Gruppe könnte die Onlinewahl, die einige Kirchengemeinden angeboten haben, attraktiv gewesen sein und eine weitere Neuerung ebenfalls: Erstmals konnten auch Jugenddelegierte gewählt werden. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung im Dekanat lag bei 20,3 Prozent und ist gegenüber der Wahl 2015 um 4,4 Prozent gestiegen.  Die höchste Wahlbeteiligung im Dekanat erzielte die Kirchengemeinde Hahn mit 41,4 Prozent. Pfarrerin Ute Strack de Carrillo freute sich darüber und sah es als Bestätigung in Corona-Zeiten allen Wahlberechtigten eine Abstimmung per reine Briefwahl ermöglicht zu haben.  Auch in anderen Kirchengemeinden setzten die Verantwortlichen auf dieses Verfahren - mit Erfolg: 40,9 Prozent beteiligten sich in Ernsthofen an der Vorstandswahl (2015: 27,2 %), in Frankenhausen 40,2 Prozent (2015: 25,1 %), in Eschollbrücken 38,5 Prozent, in Gundernhausen 37,3 Prozent sowie in der Waldensergemeinde Rohrbach-Wembach-Hahn 35,7 Prozent.

Spitzenreiter bei der Frauenquote im Kirchenvorstand sind diesmal Ernsthofen und Nieder-Beerbach mit 83 Prozent, sie stellen ab Herbst 5 von 6 Mitgliedern im Kirchenvorstand. Ähnlich ist es in Weiterstadt, dort haben die Frauen 80 Prozent der Sitze erhalten, gefolgt von Rohrbach-Wembach-Hahn, Frankenhausen (je 75 Prozent) und Roßdorf (69 Prozent). Zwei Drittel der Vorstandsmitglieder in Ober-Ramstadt und Eschollbrücken sind zukünftig ebenfalls Frauen. Die durchschnittliche Frauenquote liegt dekanatsweit bei 60,7 Prozent (2015: 54,8 %).

Neu im Kirchenvorstand

Wechsel im Kirchenvorstand in Traisa: fünf neue Mitglieder treffen auf vier, die bereits im Amt waren. Für eine Mischung aus Kontinuität (60 %) durch erfahrene Vorstände und frischen Ideen, die neue Personen (40 %) oftmals einbringen, haben die Wählerinnen und Wähler auch in Weiterstadt und Gräfenhausen-Schneppenhausen votiert. In Erzhausen, Eschollbrücken und der Melanchthongemeinde Griesheim ist das leitende Gremium zu einem Drittel mit neu gewählten Mitgliedern besetzt.

Veränderungsprozesse gestalten bis 2030

Dekan Arno Allmann dankte allen, die für die Kirchenvorstände ihrer Gemeinden kandidiert haben – auch denen, die nicht gewählt wurden - und sich engagieren wollen für eine lebendige Kirche und für die Menschen vor Ort. Damit werde deutlich, dass „demokratische Strukturen in unserer evangelischen Kirche fest verankert sind“. Er gratulierte den 181 Frauen, Männern und Jugendlichen, die ab September dem neuen Leitungsgremium ihrer Kirchengemeinde angehören werden und ihre vielfältigen Kenntnisse und Ideen einbringen werden. „Einige der Kandidierenden haben sich vielleicht im Vorfeld gefragt, ob sie den Anforderungen gerecht werden können und wie eine gute Balance zwischen Familienzeit und Ehrenamt gelingen kann. Denn die Herausforderungen für die nächsten sechs Jahre in unserer Kirche sind komplex: es geht um Veränderungsprozesse, um Rückbau, um das Schaffen neuer Strukturen bis zum Jahr 2030,“ sagte der Dekan und ermutigt: „Aber in all dem gibt es einen Zuspruch, der mich zuversichtlich stimmt: Gott will, dass wir ein Segen sind.“

Wahltrends in der EKHN

Bei der Kirchenvorstandswahl der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zeichnet sich die beste Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten ab. Einem ersten Trend zufolge lag die Beteiligung bei 25 Prozent der Wahlberechtigten gegenüber 18,5 Prozent sechs Jahre zuvor. In 1.059 evangelischen Gemeinden war am Sonntag (13. Juni) über die Zusammensetzung der ehrenamtlichen Kirchenvorstände für die nächsten sechs Jahre entschieden worden. Zur Wahl aufgerufen waren 1,2 Millionen evangelische Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Rund 10.000 Kandidierende hatten sich zur Wahl gestellt.

Erstmals Möglichkeit zur Online-Wahl

Angesichts der Corona-Pandemie hatten sich in diesem Jahr 642 Kirchengemeinden mit über 700.000 Wahlberechtigten für eine reine Briefwahl entscheiden. Dies trug ersten Erkenntnissen zufolge entscheidend zur guten Wahlbeteiligung bei. 129 Kirchengemeinden boten erstmals eine Online-Wahl an. Da im September noch Nachwahlen in mehr als einem Dutzend Gemeinden anstehen, wird mit einem offiziellen Wahlergebnis erst im Herbst gerechnet.

Kirchenvorstände als evangelisches Markenzeichen

Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden beispielsweise über die neue Pfarrerin ebenso wie über die Dachsanierung und die Ausrichtung der kirchlichen Kindertagesstätte. Sie werden für sechs Jahre gewählt. Die Kirchenvorstände haben je nach Gemeindegröße zwischen 4 und 21 Mitglieder. Die neue Amtsperiode beginnt am 1. September 2021.

Kirchenpräsident Jung: Dank in einer durch die Pandemie bestimmten Zeit

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung dankte allen Kirchengemeinden und den Kandidierenden für ihre Bereitschaft, „in einer durch die Pandemie bestimmten Zeit mit Ihrem Engagement bewusst Verantwortung vor Ort zu übernehmen“. Jung: „Viele Tausend Menschen in unserer Kirche engagieren sich ehrenamtlich und übernehmen dabei große Verantwortung. Sie gestalten ihre Kirche bewusst mit und sorgen dafür, dass Auftrag und Botschaft des Evangeliums lebendig bleiben. Und so die frohe Botschaft von der Liebe Gottes Menschen stärken, trösten, orientieren und in die Gesellschaft hineinwirken kann. Ihre Arbeit ist Schatz und Herz der evangelischen Kirche.“

Präses Oelschläger: Dank für großes ehrenamtliches Engagement

Der Präses der EKHN-Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, dankte allen Wählerinnen und Wählern. Mit ihrer Teilnahme an den Kirchenvorstandswahlen 2021 hätten sie „grundlegende Elemente der evangelischen Kirche unterstützt, nämlich den Aufbau der Kirche von unten und die ehrenamtliche Leitung vor Ort“. Oelschläger: „Evangelische Kirche lebt davon, dass Menschen ihren Sachverstand, ihre Persönlichkeit und ihren Glauben einbringen.“

 Maline Thierolf-Jöckel/Volker Rahn

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