EKD-Synode
Missbrauchsfälle auch in der EKHN und Prävention
evgenyatamanenko/istockphoto.com
13.11.2018
pwb
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Bislang sind bundesweit in der evangelischen Kirche und ihren Einrichtungen knapp 480 Fälle von sexuellem Missbrauch seit 1950 bekannt.
In der EKHN sind in den vergangenen 60 Jahren 50 Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt geworden. Die EKHN ist allen Fällen nachgegangen. In drei Fällen gab es Verfahren gegen die Beschuldigten. Alle drei Verfahren wurden schließlich eingestellt.
Bei den 50 Fällen seit 1947 Jahren sind verschiedene Berufsgruppen betroffen, es sind darunter 16 Pfarrer, aber auch Erzieher, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit wie auch Kirchenmusiker oder auch Fälle zwischen Jugendlichen.
Seelsorgerliche Gespräche und gegebenenfalls Ermittlungen
Kirchenpräsident Jung betonte gegenüber dem Sender hr info, dass die EKHN allen Fällen nachgeht und einerseits mit den Betroffenen das seelsorgerliche Gespräch sucht, andererseits auch Ermittlungen durch die Strafbehörden einleitet, wenn die Opfer dazu bereit sind.
Die 20 in der EKD zusammengeschlossenen Landeskirchen haben bereits beschlossen, zwei unabhängige Studien in Auftrag zu geben. Eine Studie soll bundesweit Erkenntnisse über das Dunkelfeld beim Thema Missbrauch bringen, die andere soll Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt in der Kirche aufzeigen. Für die Umsetzung eines 11-Punkte-Plans stellt die EKD 2019 rund 1 Million Euro bereit.
Kirchenpräsident Jung sprach sich im heutigen Interview mit hr info dafür aus, eine bundesweit einheitliche Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt einzurichten.
Podcast hören bei hr-inforadio
Für Verdachtsfälle von Missbrauch in der EKHN steht der Stabsbereich Chancengleichheit mit seinen Ansprechpartnerinnen bereit:
www.chancengleichheit-ekhn.de/kontakt/
Tel.: 06151/ 405 414
Mit einem verbindlichen Verhaltenskodex zum Thema Kindeswohl werden alle Träger kirchlicher Arbeit mit Kindern und Jugendlichen dazu aufgefordert, dem Thema sexualisierter Gewalt präventiv gegenüberzustehen.
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