Menschen gut begleiten – in allen Lebensphasen
Hendrik HägerbäumerPfarrerin Constanze Adam-Mikosek19.01.2023 dl_mtj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Pfarrerin Constanze Adam-Mikosek verlässt die Evangelischen Kirchengemeinde Gundernhausen Ende Januar. Die 37-jährige Theologin wird ab 1. Februar an der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg als Schulpfarrerin tätig sein. Sie wird Religionsunterricht geben und auch mit einem kleinen Stellenanteil für Schulseelsorge zuständig sein.
Adam-Mikosek, seit Oktober 2020 Inhaberin der halben Pfarrstelle in Gundernhausen, hat sich sehr wohlgefühlt in der Gemeinde. „Mit dem Kirchenvorstand fand ich schnell zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und so haben wir Corona-bedingt zunächst digitale Formate entwickelt und auch die Kirchwiese für besondere Freiluft-Gottesdienste wiederentdeckt“, betont die Pfarrerin. So wurde die Konfirmation, der Kerb- und der Reformations-Gottesdienst auf der Wiese rund um die Kirche gefeiert. „Es gibt ein wunderbares Miteinander hier in Gundernhausen, die Hilfsbereitschaft und Solidarität ist groß, viele packen mit an“, freut sich die Theologin rückblickend. Nur so sei es möglich gewesen, Höhepunkte wie die Waldweihnacht, den Erntedank-Gottesdienst auf dem Reiterhof zum Blauen Stein oder auch das Osterfest mit zehn Stationen im Dorf überhaupt zu realisieren.
Der halbe Stellenumfang erforderte eine Schwerpunktsetzung: Die Theologin hat sich zum einen auf die Kasual-Seelsorge, also Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten, und zum anderen auf die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden fokussiert. „Ich habe die Jugendlichen stets als offen und motiviert erlebt, einige engagieren sich auch ehrenamtlich als Teamer. Wir hatten eine gute gemeinsame Zeit, unter anderem bei den Konfi-Freizeiten im Kloster Höchst“, sagt die Pfarrerin. Sie wird den Konfirmationsgottesdienst des aktuellen Jahrgangs im Mai in Gundernhausen halten, die übrigen Konfirmandenstunden hat sie mit der Gemeindepädagogin Andrea Rücker vorbereitet.
Auch die Trauerfeiern lagen ihr am Herzen, waren ein wichtiger Teil der Arbeit. „Ich empfinde es als in meiner Arbeit sinnstiftend, Menschen gut zu begleiten, ihnen zu helfen mit der Trauer und dem Abschied umzugehen“, so Adam-Mikosek. In Gottesdiensten und auch persönlichen Gesprächen ist es ihr wichtig zu vermitteln, dass „Glaube etwas Stärkendes und Lebensbejahendes ist. Die Menschen sollen spüren: Das hat mit mir und meinem Leben zu tun“, betont sie. Viel Freude gemacht hat der Theologin die gute ökumenische Zusammenarbeit. Für die scheidende Pfarrerin und auch den Kirchenvorstand besitzt die Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Roßdorf einen hohen Stellenwert, insbesondere auch in Hinblick auf den Prozess ekhn2030 der Landeskirche. Die Zusammenarbeit im Nachbarschaftsraum sei sehr gut, die Pfarrkollegin Annette Röhricht und der Pfarrkollege Wolfram Seeger werden sehr geschätzt. Die beiden übernehmen ab Februar pfarrdienstliche und seelsorgliche Aufgaben, solange die Stelle in Gundernhausen vakant ist. Auf der Suche nach einer Nachfolgerin bzw. einem Nachfolger arbeiten die beiden Kirchenvorstände eng zusammen und wollen die halbe Pfarrstelle neu konzipieren als Teil eines künftigen Pfarrteams für Roßdorf und Gundernhausen.
Constanze Adam-Mikosek wohnt nach dem Stellenwechsel weiterhin mit ihrem Mann, der siebenjährigen Tochter und dem dreijährigen Sohn in Traisa. Sie freut sich schon auf die Arbeit als Schulpfarrerin mit Jugendlichen. „Es ist für mich reizvoll, in einem Team zu arbeiten und einen neuen Arbeitsbereich zu erschließen“, so die Theologin.
Berufliche Stationen
Constanze Adam-Mikosek ist in Wiesbaden und Mainz aufgewachsen – in einem Pfarrhaus, denn die Eltern sind Theologen. Nach dem Abitur hat sie ein Jahr mit behinderten Menschen gearbeitet, was sie als wichtige und prägende Erfahrung beschreibt. Sie hat Theologie in Göttingen, Amsterdam und Berlin studiert. Ihr Vikariat führte sie in die Luthergemeinde Wiesbaden. Es folgte ein Spezialvikariat beim Hessischen Rundfunk in der Kirchenredaktion. Nach der Geburt der Tochter und der Elternzeit führte sie ihre erste Stelle nach Oberursel. Viereinhalb Jahre hat sie sich als Pfarrerin in dieser Gemeinde im Vordertaunus sehr wohlgefühlt. Nach der Geburt des Sohnes ist sie mit der Familie nach Mühltal gezogen.
Am Sonntag, 22. Januar, wird Pfarrerin Constanze Adam-Mikosek in einem Gottesdienst um 10 Uhr in der evangelischen Kirche (Nordhäuser Straße 30) in Roßdorf-Gundernhausen von Dekan Dr. Raimund Wirth verabschiedet.
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