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Leidenschaft für Theologie, Musik und die Gemeinschaft

Ev. Dekanat DarmstadtPfarrer Thomas Waldeck

Pfarrer Thomas Waldeck wurde am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Lutherkirche Griesheim von Propst Stephan Arras und dem stellvertretenden Dekan Sven Sabary in den Ruhestand verabschiedet. Im Anschluss gab es einen kleinen Empfang. Den pfarramtlichen Dienst versah Waldeck zunächst gemeinsam mit Tomas Herrmann und seit 2020 mit Dr. Ruth Huppert.

C. Klemm/LuthergemeindeVerabschiedung von Pfarrer Thomas Waldeck (4. von rechts) am 30. April 2023 in der Lutherkirche Griesheim

Griesheim. Aus dem Pfarrhaus, einem schmucken Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert, sind Thomas Waldeck und seine Frau bereits ausgezogen und wohnen in einer ländlichen Gemeinde östlich von Frankfurt. Seit Juni 2014 ist der Theologe in der Evangelische Luthergemeinde Griesheim tätig, er geht Ende April in den Ruhestand und betont: „Ich habe mich in Griesheim wohl gefühlt, es gibt viele Gemeindemitglieder, die mir ans Herz gewachsen sind, und die schöne historische Lutherkirche werde ich vermissen.“ Den pfarramtlichen Dienst versah er zunächst gemeinsam mit Tomas Herrmann und seit 2020 mit Dr. Ruth Huppert. Die Bürgerinnen und Bürger einer Kleinstadt kennen „ihre“ Pfarrpersonen und erwarten von diesen, sich für sie Zeit zu nehmen. Das habe er gerne erfüllt und so seien langjährige gute Beziehungen mit vielen Menschen entstanden. „Je stärker das Vertrauensverhältnis wuchs, desto offener wurde ich als Seelsorger angesprochen und um Hilfe und Rat gebeten“, sagt der 65-Jährige. Thomas Waldeck verbrachte seine Kindheit im oberhessischen Lauterbach. „Ich bin mit den Pfarrerskindern aufgewachsen, nur ein Zaun trennte den Garten meines Elternhauses vom Garten des Pfarrhauses“, berichtet er. Nach der Konfirmation sei es selbstverständlich gewesen, dass er beim Kindergottesdienst mitgeholfen und später Jugendgruppen betreut habe. „Als Pfarrer ist man in Dorf und Kleinstadt eine öffentliche Person, nicht aber in der Stadt“, weiß der Theologe, der 25 Jahre in der Michaelsgemeinde im Darmstädter Martinsviertel im Dienst war. Ein lebendiges, buntes Innenstadtquartier, in dem viele Studierende leben, aber auch Familien aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen sowie Alteingesessene.

Thomas Waldeck hat Systematische Theologie und Religionswissenschaften in Marburg studiert und 1983 abgeschlossen. Neben dem Spezialvikariat im Diakonischen Werk hat insbesondere das Vikariat in der damaligen Martinsgemeinde Darmstadt ihm neue Einblicke eröffnet. Prominente Künstler und Autoren wie Peter Bichsel oder Christa Wolf, die zu Lesungen eingeladen wurden, haben sein Interesse an zeitgenössischer Literatur und Kunst geweckt. „Diese kulturelle Spur habe ich 1989 in der Michaelsgemeinde in Darmstadt wieder aufgenommen“, so Waldeck. Kunst und Religion, beides richte den Blick auf existenzielle Dinge, die gedeutet und interpretiert werden können, erläutert der Theologe. Es machte ihm Freude sich mit Texten auseinanderzusetzen, Gottesdienste zu gestalten und zu predigen: „Mit der Predigt will ich die Menschen im Alltag ansprechen, aber die Predigt soll nicht alltäglich sein und zu den Menschen passen – ob Studierende im Martinsviertel oder Griesheimer Bürgerinnen und Bürger.“

Thomas Waldeck liebt Musik seit seiner Kindheit. Gehörte seine Leidenschaft zunächst dem Klavier und der Trompete, so lernte er später noch die klassische Violine zu spielen. Er spielte in einer Bigband sowie in klassischen Orchestern und gehörte viele Jahre dem Griesheimer Blasmusikverein an, was er als „tolle Erfahrung und schöne Gemeinschaft“ beschreibt. Während seines Pfarrvikariats in Viernheim lag sein Schwerpunkt in der Jugendarbeit. ‚Konfis‘ sind für ihn in besonderer Art und Weise eine wichtige Gruppe innerhalb der Kirchengemeinde. Die Jugendlichen sollen gerne kommen und erfahren „es geht auch um mich und um die Gemeinschaft“. Überhaupt war und ist es Waldeck wichtig, mit allen -  von Jung bis Alt - im Dialog zu sein und zu vermitteln: „wir gehören trotz aller Unterschiede zusammen“. Ebenfalls wichtig ist ihm, dass „in der säkularen Gesellschaft der christliche Glaube zur Sprache kommt“. Religion könne als Unterbrechung von Lebensroutinen verstanden werden, gleichzeitig böten Rituale notwendige Wiederholungssequenzen – wie ein Gerüst oder ein Geländer.Wald eck interessiert sich seit seinem Studium für die Durchdringung theologischer Inhalte. Deshalb hat er auch einen Lehrauftrag an der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD) für Theologie, den er auch weiterhin wahrnehmen wird. Jahrzehntelang war er Beauftragter für Weltanschauungsfragen im Dekanat und auch auf Ebene der Landeskirche. In dieser Funktion hat er viele Vorträge über Scientology, die Osho-Bewegung oder die Mormonen gehalten und Auslandreisen unternommen, um religiöse Gruppen zu besuchen.

Ein Hobby, auf das er 30 Jahre verzichtete, hat er wieder aktiviert: das Zaubern. Bei einer Abendveranstaltung der Griesheimer Landfrauen hielt er keinen Vortrag, sondern überraschte die Gäste mit einer Zaubershow.

 

 

 

 

 

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