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Hochrangige Vertreter aus Kirche und Sport tagen in Darmstadt

Gemeinsam gegen Missbrauch in Kirche und Sportverein

Große Übereinstimmung zwischen Kirchen und Sport besteht darüber, dass bei allen Fällen des Verdachts von Missbrauch sofort gehandelt werden und eine unabhängige Untersuchung eingeleitet werden müsse.

Das Ziel müsse sein, durch geeignete Aus- und Fortbildung von Verantwortlichen, Betreuern oder Jugendleitern, Missbrauch von vorne herein zu verhindern und Maßnahmen zu verabreden, die Missbrauch unmöglich machen. Das erklärten die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das Bistum Mainz und der Landessportbund Hessen nach einem Spitzentreffen ihrer Repräsentanten.

An dem Spitzengespräch im Gebäude der Kirchenverwaltung der EKHN in Darmstadt am 12. April 2010 nahmen neben dem EKHN-Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung, dem Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann und dem Landessportbundpräsidenten Dr. Rolf Müller, dem Sportbundvizepräsidenten Ralf-Rainer Klatt auch Prälatin Roswitha Alterhoff aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie Vertreter und Vertreterinnen der Bistümer Limburg und Fulda, des Hessischen Innenministeriums und des Landesarbeitskreises Kirche und Sport teil.

Besorgt zeigten sich die Vertreter von Sport und Kirche, dass außerschulische Bildungsangebote und Tätigkeiten in Vereinen und Pfarreien durch verlängerte Schulzeiten und vermehrten Ganztags-unterricht an den Rand gedrückt würden. Nach langen Schultagen hätten Kinder oft keine Zeit mehr für Trainings- oder Übungszeiten. Besonders in ländlichen Regionen bestehe die Gefahr, dass dadurch die Vereinslandschaft ausgetrocknet werde. Auch die Kirchenvertreter berichteten von Schwierigkeiten, zum Beispiel regelmäßige Zeiten für Konfirmanden- und Firmunterricht festsetzen oder weiterhin genügend Probezeit für kirchliche Jugendchöre anbieten zu können. Ehrenamtliches Engagement werde im Lebensalter zwischen 14 und 18 Jahren gelernt. Genau dies sei aber durch verlängerten Schulunterricht oft nicht mehr möglich. Dennoch verstünden sich sowohl die Kirchen als auch die Sportvereine grundsätzlich als Partner der Ganztagsschule und verwiesen auf ihre Angebote auch innerhalb der Schulen.

Einig zeigten sich Kirchen und Sport auch im Engagement gegen Rechtsextremismus. Betroffen seien unter Umständen sowohl Vereine als auch kirchliche Einrichtungen, wenn Aktivitäten von Rechts-extremisten bekannt würden. Es gelte auch hier, präventiv eigene Werte, wie Toleranz gegenüber anderen, Ablehnung von Antisemitismus oder interkulturellen Dialog deutlich zu machen.

Weitere Gesprächsthemen zwischen den Sport- und den Kirchenvertretern waren Fragen der Ethik und Moral im aktuellen Sport angesichts von Wettskandalen oder der Diskussion um Depressionen auch von Spitzensportlern, Kinderarmut und dadurch gefährdete Teilnahme am sozialen, kirchlichen oder Vereinsleben sowie Sport und Gesundheitsfragen. Die Spitzengespräche der hessischen Kirchen und des Landessportbunds Hessen haben bereits eine langjährige Tradition und finden alle zwei Jahre statt.

Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Kirchenpräsident Dr. Volker Jung
Für das Bistum Mainz, Karl Kardinal Lehmann

Für den Landessportbund Hessen, Dr. Rolf Müller, Präsident


Verantwortlich: Martin Reinel

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