Freude am gemeinschaftlichen Musizieren
Y. Schwencke/privatDekanatskantorin Carolin Raschke17.09.2023 dl_mtj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Mit Menschen zu musizieren oder Menschen mit Musik eineFreude zu machen, bedeutet Carolin Raschke schon seit der Kindheit sehr viel. Der 25-jährigen Kirchenmusikerin ist es eine Herzensangelegenheit, mit unterschiedlichen Angeboten alle Altersgruppen anzusprechen: „Wichtig ist mir, dass Spaß, Gemeinschaft und die Freude an der Musik im Vordergrund stehen.“ An ihrem Dienstsitz in Ober-Ramstadt hat sich Carolin Raschke seit Juni in ihre neuen Aufgaben in Kirchengemeinde und Dekanat gut eingearbeitet. Als Nachfolgerin von Gerlinde Fricke, die im Mai in den Ruhestand ging, hat sie unter anderem die Proben des Kirchen- und des Posaunenchores in Ober-Ramstadt übernommen, sich mit der aufwendig sanierten Orgel vertraut gemacht und hier ihre Lieblingsregister gefunden. Ihr neues Projekt startet Mitte September, dann sind alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingeladen, Teil des neuen Dekanatsjugendchors zu werden. Sie mag es, wenn im Gottesdienst neben klassischer Musik auch Pop, Jazz, moderne Musik und Neue Geistliche Lieder gespielt werden und betont: „Wichtig ist ein guter musikalischer Mix.“ Ihre Erfahrungen in einer Konfi-Band kommen der Kantorin unter anderem bei der Arbeit mit modernen Kirchenliedern und bei der Mitwirkung in der Ober-Ramstädter Kirchenband, die aktuell noch von ihrer Vorgängerin geleitet wird, zugute.
Carolin Raschke wuchs in einer musikalischen Familie in Mörlenbach (Bergstraße) auf – alle spielten Akkordeon. Das war auch ihr erstes Instrument und bereits mit sechs Jahren spielte sie im Kinder-Akkordeon-Orchester Fürth. Mit acht Jahren nahm sie Klavierunterricht und in der weiterführenden Schule lernte sie als Mitglied der Streicherklasse Bratsche zu spielen. Mit fünf Jahren hat sie erstmals im Kinderchor gesungen und Chorleitung zählte neben Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation zu den Hauptfächern ihres Studiums ‚Evangelische Kirchenmusik‘, das sie 2016 an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg (HfK) aufnahm. Nach dem Bachelor-Abschluss 2021 setzte sie ihr Studium an der HfK im Masterstudiengang fort und wird dieses im Oktober 2023 abschließen. Zwölf Jahre war Carolin Raschke mit halber Stelle Organistin in der Evangelischen Kirchengemeinde Mörlenbach. „Besonders gerne habe ich Taufen und Trauungen musikalisch begleitet, die ich in den letzten Jahren gemeinsam mit meiner Schwester auch mit Sologesang ergänzte“, so die Kantorin. Während des Studiums hat sie zudem noch zwei weltliche und zwei kirchliche Chöre geleitet. Ihr Interesse am Orgelspiel wurde bei einem Orgelkonzert für Kinder im Urlaub auf der Insel Borkum geweckt und der Wunsch, die Königin der Instrumente zu erlernen, kam auf. Es wurde eine Lehrerin gefunden und von 2009 bis 2016 begleitete Gunhild Streit in Birkenau ihren Orgelwerdegang bis zum Studium.
Kinderchorarbeit ist Carolin Raschke wichtig. „Es ist inspirierend mit Kindern zu arbeiten und macht mir sehr viel Spaß. Durch das Singen besteht die Möglichkeit, dass die Jüngsten eine Verbindung zur Kirche aufbauen und somit auch der Nachwuchs gefördert wird.“ Profitiert hat sie von einem Praktikum bei Wiebke Friedrich an der Stadtkirche in Groß-Gerau. Die Propsteikantorin für Starkenburg fördert hier unter anderem die Kinderchorarbeit.
Carolin Raschke ist als Dekanatskantorin mit einer Ein-Drittel-Stelle für das Evangelische Dekanat Darmstadt zuständig. Zwei Drittel ihrer Vollzeitstelle sind für ihre Arbeit als Kirchenmusikerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Ober-Ramstadt vorgesehen. Sie arbeitet sich noch in die Aufgaben auf Dekanatsebene ein: die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen und Musikwochenenden, das Anbieten von Kursen in Chorleitung sowie die Koordinationstreffen mit den Kirchenmusikerinnen und -musikern der Gemeinden und mehr wird sie gemeinsam mit Dekanatskantor Burkhard Engelke in gutem kollegialem Miteinander aufteilen.
„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, freut sich die Musikerin Carolin Raschke. „Das ist etwas Wunderbares, führt aber auch dazu, dass man dann arbeitet, wenn andere frei haben - was das soziale Miteinander außerhalb von Kirche ein wenig erschwert und teilweise auch für Unverständnis sorgt“, beschreibt sie mögliche Schwierigkeiten. Daneben schwimmt sie, die sich als Familienmensch beschreibt, in ihrer Freizeit gerne und auch das Tanzen macht ihr Freude. Zuhause und beim Autofahren hört sie Popmusik, klassische Stücke bereiten ihr hauptsächlich Freude beim Spielen in Konzerten oder im Gottesdienst.
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