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Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! (Lukas-Evangelium 6,36)

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„Es ist schön, neu anzufangen, und es ist traurig, zu gehen.“

© Claudia KlemmPfarrerin Dr. Ruth Huppert

Pfarrerin Dr. Ruth Huppert hat die Luthergemeinde Griesheim verlassen und wechselt nach Frankfurt. In einem feierlichen Gottesdienst am 28. Januar wurde die Theologin von dem stellvertretenden Dekan Sven Sabary verabschiedet.

Pfarrerin Dr. Ruth Huppert wird Ende Januar die Luthergemeinde Griesheim verlassen und in die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt-Nordwest wechseln. „Es ist schön, neu anzufangen, und es ist traurig, zu gehen,“ betont die 46-Jährige promovierte Theologin. An Griesheim, wo sie seit Juli 2020 Pfarrerin ist, werde sie ganz viele tolle Menschen vermissen und natürlich auch die schöne Lutherkirche. Besonders wichtig war ihr, den Kirchenvorstand dabei zu begleiten, Gemeinde leitendes Gremium zu sein. Karl Schupp, Vorsitzender des Kirchenvorstands, schätzt besonders „ihren Elan und ihren Mut, die unserer Gemeinde guttun. Und auch die neuen Ideen, die sie in die Gemeinde eingebracht hat, wie den Bibelgesprächskreis oder das Angebot ‚Theologie zwischen Torte und Tatort‘. Selbst im größten Stress nimmt sie sich Zeit für Seelsorge von Gemeindemitgliedern – nicht nur in Trauerfällen.“

Besonders wichtig war Ruth Huppert, deren eigene Passion das Singen ist, die Zusammenarbeit mit der Kirchenmusikerin Gudrun Wiediger. Die Kantorin habe ein Verständnis für die theologischen Schwingungen der einzelnen Gottesdienste und das Gefühl für die Menschen, mit denen sie zusammen Musik macht. Sie lobt auch die gemeindepädagogische Arbeit, die „ganz selbstverständlich tolle Arbeit für die Menschen in Griesheim macht.“ Der Pfarrerin ist Konfirmandenarbeit sehr wichtig. Gemeindepädagogin Sarah Bruch-Wölm und Prädikant und Kirchenvorsteher Rudolf Rittiger werden diese Arbeit in den kommenden Monaten weiterführen. Stolz ist die scheidende Theologin auch auf den schönen neuen Gemeindebrief. Auch im Reformprozess ‚ekhn2030‘ habe die Luthergemeinde in Bezug auf den neu gebildeten Nachbarschaftsraum gute Voraussetzungen. Die Predigtreihe Sommerkirche habe gezeigt, dass die Menschen in den Gemeinden bereit sind, und neugierig. „Sie fahren in die anderen Gemeinden und Kirchen des Nachbarschaftsraums, um Neues kennenzulernen“, freut sich die Pfarrerin.

 

Im Prozess ‚ekhn2030‘ ist die Kirchengemeinde Frankfurt-Nordwest, mit einem dreiköpfigen Pfarrteam und drei Gottesdienstorten zwischen Hochhaus-Stadtteil, Riedberg und Nieder-Ursel mit den Fachwerkhäusern, schon weiter. Vor Jahren sind die vier Kirchengemeinden fusioniert und blicken sozusagen geübt auf die Bildung des noch größeren Nachbarschaftsraum. An der Kirchengemeinde Frankfurt-Nordwest reizt Huppert besonders die Bandbreite des kirchenmusikalischen Angebots, das sie auch in Griesheim sehr geschätzt hat, aber auch der diakonische Schwerpunkt. Es gibt jeden Tag Angebote für Kinder und Jugendliche und wöchentlich die Tafel im Nord-West-Zentrum. Respekt und Sorge sind der Seelsorgerin wichtig und dabei ‚Kirche für andere‘ zu sein. „Als ich das erste Mal in der Nordwest-Gemeinde unterwegs war, hat mich das Nebeneinander von Hochhaussiedlung und älterer Stadtsiedlung sehr an meine Heimatstadt Bochum erinnert,“ so Huppert.  Sie freut sich auf das Miteinander unterschiedlicher Lebensentwürfe, Lebens- und Migrationsgeschichten, die es hier in der Gemeinde geben kann. Es zeige sich „dass der sich-selbst-schenkende Gott der Bibel in mehr Lebensentwürfen befreiende Kraft entfalten möchte, als jede einzelne es sich vorstellen kann.“ Sie zieht mit ihrem Hund Erna ins Pfarrhaus ein, ihre erwachsene Tochter lebt in Darmstadt.

 

Berufliche Stationen

Ruth Huppert hat zunächst in Bochum und Marburg Theologie studiert, später in London und Berlin den Schwerpunkt um das Fach Judaistik erweitert. Promoviert hat sie über einen Prophetentext im Alten Testament und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Neugier, Wissensdurst und die Freude, Themen und Texte zu durchdringen, sind ihre Motivation - damals wie auch heute. Zwei Jahre Latein, Religion und Philosophie an einer Schule zu unterrichten, hat ihr viel Spaß gemacht. Auch die neun Jahre als Referentin für Bildung im Evangelischen Dekanat Wiesbaden fand sie bereichernd. „Ich konnte als Theologin neue Konzepte für die evangelische Kirche in Stadt und Region entwickeln, die gesellschaftspolitisch relevant waren und mit meiner Ausbildung zu tun hatten“, so Huppert. In dieser Zeit als Leiterin der Evangelischen Stadtakademie Wiesbaden hat sie eine Vielzahl von Projekten und Veranstaltungsreihen realisiert. Wichtig war ihr eine breit angelegte Bildungsarbeit, die aktuelle Fragen und Themen mit einbezog, daher kooperierte sie immer wieder mit evangelischen, katholischen und jüdischen Gemeinden sowie der Volkshochschule, dem Staatstheater oder Museen. Allerdings vermisste sie die eigene inhaltliche und theologische Arbeit. Kurz vor ihrem 39. Geburtstag hat sie sich darum entschlossen, mit der Ausbildung zur Pfarrerin (Vikariat) zu beginnen. Eine gute Entscheidung, so empfindet sie es bis heute.

 

 

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