Dekanatssynoden haben digital getagt
01.07.2021
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Ein neuer Name ist entschieden
Synoden der Evangelischen Dekanate Darmstadt-Land und Darmstadt-Stadt tagen gemeinsam
Von Rebecca Keller und Maline Thierolf-Jöckel
Zum 1. Januar 2022 fusionieren die Evangelischen Dekanate Darmstadt-Land und Darmstadt-Stadt. Die Synoden der beiden Nachbardekanate haben gemeinsam per Video-Konferenz getagt. Themen waren der zukünftige Dekanatsname, energetische Maßnahmen für den zukünftigen Dekanatssitz sowie der Zukunftsprozess „ekhn2030“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und zwei Anträge hierzu an die Kirchensynode. Die Leitung der Tagung mit 85 Synodalen aus 38 Gemeinden und aus kirchlichen Diensten sowie rund 20 Gästen hatte Ulrike Hoppe, Vorsitzende der Dekanatssynode Darmstadt-Land, in Zusammenarbeit mit Carin Strobel, Vorsitzende von Darmstadt-Stadt.
Neuer Name
Der neue Name des künftigen Dekanats ist nun entschieden: „Evangelisches Dekanat Darmstadt“ mit dem Slogan „Gemeinsam Kirche in Stadt und Land“ wird es heißen. Drei weitere Namensvorschläge standen zur Wahl: „Evangelisches Dekanat Darmstadt und Region“, „Evangelisches Dekanat Region Darmstadt“ und „Evangelisches Dekanat Darmstadt Land und Stadt“. Die beiden Dekanatssynoden stimmten separat über die Namensgebung ab: 39 Delegierte aus Darmstadt-Stadt sprachen sich für den Vorschlag „Evangelisches Dekanat Darmstadt“ mit dem Slogan „Gemeinsam Kirche in Stadt und Land“ aus, das entspricht 91 Prozent der Stimmen. In der Dekanatssynode Darmstadt-Land erhielt dieser Namensvorschlag eine knappe Mehrheit von 21 Stimmen, das entspricht 51 Prozent.
Energetische Maßnahmen
Mit großer Mehrheit haben die beiden Dekanatssynoden weiterhin zusätzliche energetische Maßnahmen am künftigen gemeinsamen Dekanatssitz in der Kiesstraße 14 in Darmstadt beschlossen: Eine Photovoltaik-Anlage soll nun auf dem Gebäude angebracht sowie eine Luftwärmepumpe auf Spendenbasis umgesetzt werden. Fenster sollen ausgetauscht und Rollladenkästen mit Dämmmaterial geschlossen werden. Mehrkosten bei der Kanalsanierung stehen Einsparungen an anderer Stelle gegenüber. Die Gesamt-Projektkosten inklusive energetische Maßnahmen erhöhen sich damit um rund 120.000 Euro.
„ekhn2030“
Weiterhin beschäftigten sich die Synodalen mit dem Zukunftsprozess der EKHN, kurz „ekhn2030“. Dr. Melanie Beiner, Dezernentin der EKHN für Kirchliche Dienste, und Jens Böhm, Dezernent für Personal, führten in das Thema ein. Die EKHN werde 2030 laut Prognosen 20 Prozent weniger Mitglieder haben und es würde ein Drittel weniger Pfarrstellen besetzt werden können. Bis 2030 stünden 140 Millionen Euro weniger an Haushaltsvolumen pro Jahr zur Verfügung, die es einzusparen gelte. Mitglieder- und Gemeinwesenorientierung seien Leitprinzipien des Prozesses. Nachhaltigkeit und Digitalisierung würden in alle Überlegungen einbezogen. Eine Idee sei die Bildung von Nachbarschaftsräumen mit 3000 bis 6000 oder mehr Mitgliedern, in dem Kirchengemeinden untereinander und mit diakonischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten. Ein „Verkündigungsteam“ soll hier aus mindestens drei Stellen – zwei Pfarrpersonen plus Gemeindepädagog*in und/oder Kirchenmusiker*in und gegebenenfalls weiteren Stellen – bestehen.
Anträge an die Kirchensynode
Die beiden Dekanate beschlossen jeweils einen Antrag zum Prozess „ekhn2030“ an die Kirchensynode als gemeinsames Votum: Der Antrag des Dekanats Darmstadt-Land, den der stellvertretende Dekan Christoph Mohr vorstellte, richtet sich gegen eine in einem Prozesspapier genannte mögliche Auflösung der Regionalverwaltungsverbände und deren Überführung in die Trägerschaft der EKHN. Die Rolle der Dekanate war Gegenstand des Antrags des Dekanats Darmstadt-Stadt. Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse betonte, dass das Dekanat die Entwicklung der Nachbarschaftsräume unterstütze. Zugleich solle aber auch auf Ebene der Dekanate als „Kirche in der Region“ zusammen mit den wachsenden Steuerungs- und Entscheidungsaufgaben weiterhin inhaltliche Arbeit geleistet werden. Es gelte Ressourcen auf Dekanatsebene zusammenzuführen, um die Fachlichkeit etwa in nachhaltiger Entwicklung, interreligiösem Dialog, Klinik- oder Notfallseelsorge zu sichern.
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